Vorkommen, Verbreitung, Lebensraum:


  
Einst erstreckte sich der Lebensraum der Felsenkatze vom hohen Norden bis zu den Alpen. (Skelett-Funde in der Salzofenhöhle im Toten Gebirge in Österreich). Die Art Gulo gulo lebte schon vor ca. 400.000 Jahren in Europa (8-20% größer als die heutigen Exemplare). Mittlerweile ist er nur noch in entlegenen Gebieten Skandinaviens, Grönland, Sibirien und Kanada zu finden...
Die roten Flächen markieren den letzten Lebensraum des Pelztieres.

Er bewohnt hauptsächlich die Nadelwaldregionen (Taiga) von Norwegen, NW-Schweden, Teilen Nord- und Ostfinnlands, wobei er saisonal verschiedene Biotope aufsucht. Im Sommer bevorzugt der Vielfraß die Wälder und im Winter die Tundren. Außerhalb Europas findet man ihn auch im nördlichen Asien und in Nordamerika.

Ausdauernde Einzelgänger

Die männlichen Felsenkatzen sind Einzelgänger und beanspruchen ein Territoriun von durchschnittlich 400 - 750 km² (Norwegen), die sie durchwandern und regelmäßig mit Duft- und Kotmarken markieren. Innerhalb dieser Reviere, die maximal eine Größe von 2000 km² erreichen, können sich mehrere Weibchen aufhalten, deren Reviere ca. 20-30 km² (in Ausnahmefällen bis 335 km²) groß sind. Ein Vielfraß kann auf seinen Streifzügen pro Nacht ca. 30-50 km zurücklegen. Durch diese Weitläufigkeit seiner Lebensweise ist der Vielfraß nirgendwo wirklich häufig anzutreffen. Sieht man mehrere Tiere zusammen, handelt es sich entweder um ein Weibchen mit Jungen oder Männchen und Weibchen während der Paarungszeit.
Innerhalb seines Territoriums legt er sich flüchtig gegrabene Erd- oder Schneegruben an. Da der Vielfraß ein guter Schwimmer ist, hält er sich auch gerne in Wassernähe auf. Zu seinen Feinden zählen neben dem Menschen auch
Luchs und Bär, sowie Wölfe im Rudel.
 
Speisekarte:


Auf seinen Streifzügen durch die nördlichen Regionen friss ter Aas, Beeren und Kleintiere, Nagetiere und Vögel. Große Beute (Elch, Karibu, Rentier) macht er hauptsächlich im Winter, wenn einzelne Rentiere mit ihren langen Beinen im Schnee stecken bleiben.

In der schneefreien Zeit lebt er von den Resten anderer Raubtiere, weshalb er auch als "Hyäne des Nordens" bezeichnet wird. Kadaver stellen seine Lieblingsnahrung dar. Sein Gebiss ist so stark, dass er selbst gefrorenes Fleisch fressen kann. Seine geklaute Beute vergräbt er hauptsächlich im Schnee, doch manchmal schleppt er sie auch auf Bäume - eine Angewohnheit, die man sonst eigentlich nur von Raubkatzen kennt. Bei der Nahrungssuche verlässt er sich hauptsächlich auf seinen Geruchs- und Gehörsinn.

Der Bestand der Vielfraße geht noch immer leicht zurück.
Damit er eine Zukunft hat, müssen Schaf und
Rentierzüchter von der Möglichkeit eines friedlichen Miteinanders überzeugt werden.

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